Historie

Im zweiten Jahr unter Trainer Bertram Basenach startete unsere Elf furios in die Saison. Sage und schreibe siebzehn Spieltage blieben die Schwarz-Weißen bis in den November 1997 ungeschlagen, eine einmalige Serie. Zudem stellte man, trotz einer sehr dünnen Spielerdecke, mit 39 erzielten Treffern die beste Angriffsformation der Klasse. Vor allem die Kanter-Siege gegen Eppelborn (6:2), Marpingen (10:0), Hasborn (5:1) waren in aller Munde. Erst ein 0:3-Niederlage in Reimsbach beendete die Superserie. Zwar konnte der VfB die Vorrunde mit dem ausgezeichneten dritten Tabellenplatz abschließen, allerdings waren die Meisterschaftsambitionen bereits zu diesem Zeitpunkt ausgeträumt, da den Amateuren des 1.FC Saarbrücken mit einem satten Vorsprung von zehn Punkten die Titelkrone nicht mehr zu entreißen war.

Sympathie- und Leistungs-
träger der Basenach-Elf
Mario Heitz

Für die Fans gab es in der Winterpause viel zu feiern. Im Jugend-Hallenmaster des saarländischen Fußballverbandes wurde die A-Jugend des VfB Saarlandmeister, noch vor dem hochfavorisierten 1. FC Saarbrücken. Die D-Jugend holte sich bei der gleichen Veranstaltung den Titel eines Vizemeisters.Die restliche Rückrunde verlief für die 1. Mannschaft eher durchwachsen. Achtungserfolge gegen Meister Saarbrücken, Vizemeister Theley und den Dritten Reimsbach waren die Höhepunkte. Die Tabelle hatte nach einer sehr erfolgreichen Saison 1997/98 folgendes Bild:

In der Sommerpause standen die Fußballanhänger im Bann der Weltmeisterschaft in Frankreich, wo das unrühmliche Ausscheiden des eigenen Nationalteams für erhebliche Ernüchterung sorgte. Während die „Grande-Nation“ gebührend ihren Titelgewinn feierte, hatten die „allemanischen Weicheier“ an ihren Wunden zu lecken.

Mit der Weiterverpflichtung von Trainer Basenach, der Integration von drei A-Jugendlichen und weiteren Verstärkungen erfahrener Spieler aus dem Verbandsliga-Bereich schienen die Schwarz-Weißen für die folgende Spielzeit bestens gerüstet.
Nach einem Auftakt nach Maß mit zwei Siegen gegen Überherrn und Bosen titulierte die Saarbrücker Zeitung am 10.8.1998: „Favorit Dillingen hat alles im Griff“.
Nach einem 1:4-Debakel gegen Noswendel und einer weiteren Heimniederlage gegen Auersmacher, nach vier Spieltagen, hagelte es allerdings Kritik von allen Seiten. Sie wurde aber von der Elf beherzigt und Trainer und Mannschaft wussten die richtige Antwort darauf zu geben.

Bis zum 15. Spieltag der Vorrunde verbuchte das Team, bis auf eine knappe Niederlage in Hüttigweiler, Punkt für Punkt und erreichte das obere Tabellendrittel, wobei der Derby-Sieg am 7. November 1998 in Reimsbach ( 3:2) den Höhepunkt darstellte. Zum Abschluss der Vorrunde lag der VfB auf dem 5. Platz der Verbandsliga. Geschäftsführer Schya resümierte in einem Interview der Saarbrücker Zeitung: „ Wir liegen im Soll, das entspricht unserem erklärten Saisonziel“.
Einen erheblichen Dämpfer musste die VfB-Fangemeinde aber zur Winterpause verdauen. Bertram Basenach, seit 1991 bewährter Stammspieler im Parkstadion und nunmehr seit drei Jahren Trainer wollte seinen Vertrag als Coach nicht weiter verlängern, da sowohl berufliche, als auch familiäre Gründe dem entgegenstanden. Zweifellos ein Schock für Mannschaft und Umfeld.

In der Mitgliederversammlung vom 19. Februar 1999 wurde Vorsitzender Alfred Schreiner in seinem Amt bestätigt. In seiner Laudatio auf die vergangene Amtsperiode verwies er auf den kontinuierlichen Neuaufbau der 1. Mannschaft mit der Integration des eigenen Nachwuchses. Ausführlich wurde die gute Jugendarbeit im Verein gewürdigt, die sich mittlerweile als Talentschmiede einen überregionalen Ruf erworben hatte.

Nach der Winterpause kamen die Schwarz-Weißen allerdings nicht mehr so recht in Tritt. Nach der Heimniederlage im Lokal-Derby gegen Siersburg war der Zug in Richtung oberes Tabellendrittel abgefahren. Lediglich der 6:0-Kantersieg auf dem Kieselhumes gegen Saar 05 und ein 4:1 im Saarwellinger Weidenbruch ließen noch einmal aufhorchen. Im Saarland-Pokal hatten wir das Achtelfinale erreicht, mussten uns aber dem Oberligisten Borussia Neunkirchen geschlagen geben. Zu groß war der Klassenunterschied.

Im letzten Saisonspiel am 16. Mai 1999 bescherte die Truppe ihrem scheidenden Coach Bertram Basenach mit einem 2:0 gegen Reimsbach noch einen versöhnlichen Abschluss. Der 11. Tabellenplatz entsprach allerdings nicht den hochgeschraubten Erwartungen zum Start dieser Spielrunde.

Trotzdem herrschte an der Papiermühle eitel Sonnenschein. Die A-Jugend wurde unter Trainer Norbert Velten in der Verbandsliga souveräner Saarland-Meister und schaffte damit den Aufstieg in die Regionalliga Südwest, der höchsten deutschen Juniorenklasse. In einem großen Traktoranhänger mit dem Transparent „Regionalliga, wir kommen“ machten sich die Nachwuchskicker nach ihrem letzten Saisonspiel in Überherrn (8:0) auf den Weg in die Heimat, wo sie von Eltern und Fans mit Jubel und Begeisterung empfangen wurden.
Damit aber noch nicht genug. Die C-Jugend errang die Meisterschaft in der Bezirkliga Südwest und qualifizierte sich für die Verbandsliga, wo auch mittlerweile die B-Jugend eine vorzügliche Klinge schlagen konnte. Zudem wurden die E1- und die E2-Jugend in ihren jeweiligen Staffelklassen Meister. Zur hervorragenden Bilanz gesellte sich das gute Abschneiden im Saarlandpokal, wo A- und B-Jugend erst im Halbfinale scheiterten und die C-Jugend sich erst im Endspiel dem 1 .FC Saarbrücken geschlagen geben musste.
Bei den anschließenden Meisterschaftsfeiern gab es viel Lob für Spieler und Trainer. Als Vater des Erfolges wurde Jugendleiter Werner Altmaier gefeiert, dessen unermüdliche und rührige Arbeit diese Erfolge erst ermöglicht hatte. Ihm ist es auch zu verdanken, dass der VfB einen Zustrom von Jugendlichen erfuhr, wie er so in der Vereinsgeschichte noch nicht zu vermerken war.

A-Jugend- Meister der Verbandsliga Saar und
Aufsteiger in die Regionalliga-Südwest 1998/99
obere Reihe v.l.n.r. E.Ternes, Lambert, Hilt, R.Ternes, Croon,
mittlere Reihe v.l.n.r. Betreuer Guillaume, Schröder, Izzidin, Ley, Urban, Guillaume I., Barbar, Simon ,Trainer Velten
sitzend: Kreuser, Hollinger, Planta, Gossrau, Neumeyer
es fehlen: C.Klein, Spinello

Das Spieljahr 1999/2000 brachte viele Veränderungen im Verein. Spielertrainer Basenach beendete seine Karriere und gleich sieben Stammspieler brachen ihre Zelte in der Hüttenstadt ab. Der bisherige Co-Trainer Jürgen Staretzek übernahm als Trainer die Aktiven. Er galt als echtes „Ur-Gestein“ , denn von der F-Jugend bis zur ersten Mannschaft hatte er alle Stationen durchlaufen. Das Team wurde durch sechs A-Jugendliche aus der Meisterelf und einigen Akteuren aus unteren Klassen ergänzt.Die VfB-Nachrichten stellten damals die bange Frage in den Raum: „Reicht das um das sportliche Niveau zu halten und dem Traditionsclub auch weiterhin die Klasse zu sichern?“. Jedenfalls standen Trainer und Mannschaft vor einer ungemein schwierigen Aufgabe.

Obwohl sich die Dillinger „Fohlenelf“ redlich mühte, durchschlagende Erfolge blieben schon zum Rundenstart aus. Nach einer Heimniederlage gegen Mettlach zierten die Schwarz-Weißen am 12. September 1999 den letzten Tabellenplatz. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass man diesen Platz nur noch einmal, am 27. Spieltag, verlassen sollte.

„Was ist mit dem VfB Dillingen los“, titulierte die Saarbrücker Zeitung im Oktober, nach einer nie da gewesenen Niederlagenserie. In einem Interview verwies Staretzek auf die guten Leistungen der jungen Spieler, machte aber seinen ligaerfahrenen Akteuren den Vorwurf, dass sie ihr Potenzial nicht ausschöpfen. Vor allem im Offensivbereich haperte es, was die mangelhafte Torausbeute deutlich wiedergab. Das Pech blieb der Truppe treu. Trotz guter Leistungen wurden fast alle Spiele mit nur einem Tor Unterschied verloren. „Spillen kennen user joh, awwa voa em Dooa gett nix“, war ein vielgehörter Satz der Fans im Parkstadion.
Die äußerst prekäre Lage der 1. Mannschaft führte nicht nur bei der Anhängerschaft, sondern auch im Vorstand für Turbulenzen. Am 23. Februar 2000 kam es zu einer außerordentlichen Mitgliedersammlung in der Vorsitzender Schreiner, sein Stellvertreter und der Schatzmeister von ihren Ämtern zurücktraten. Dem personellen Wechsel im Vorstand folgte auch ein sportlicher. Jürgen Staretzek wurde als Trainer von Gerd Schneider abgelöst, stand seiner Mannschaft aber weiter als Spieler zur Verfügung. Als neuen Vorsitzenden wählte die Mitgliederversammlung Heinz Gindorf, der dieses Amt auch heute noch innehat.

Neu-Trainer Gerd Schneider, der den VfB in der Saison 1993/1994 in die Oberliga-Südwest geführt hatte, war bei seiner Wiederverpflichtung überzeugt vom Klassenverbleib. Durch die harte Vorbereitung in der Winterpause konnte die angeschlagene Psyche der Elf wieder ins Lot gebracht werden, was sich auch in den folgenden Spielergebnissen wiederspiegelte. Nach einem 4:0-Erfolg gegen Saarwellingen gab man die „Rote Laterne“ an den Nachbarn ab und ließ auch noch das mitgefährdete Bosen hinter sich. Noch einmal keimte bei den Fans Hoffnung auf. Die Heimniederlage am 7. Mai 2000 gegen Überherrn besiegelte allerdings das Schicksal der Schneider-Truppe. Im letzten Verbandsligaspiel benötigte der VfB einen Sieg beim Namenvetter Hüttigweiler, bei einer gleichzeitigen Niederlage von Saarwellingen in Völklingen. Saarwellingen siegte und die Schwarz-Weißen unterlagen.
Nach achtundzwanzigjähriger Mitgliedschaft in der Verbandsliga musste unser Verein den Abstieg in die Landesliga-Südwest hinnehmen. Ein Ereignis, das gravierende Folgen mit sich brachte, die bis heute andauern.
Große Fußballtalente aus dem eigenen Jugendbereich, wie Schifino, Arweiler, Schönberger, Kammer, Schumacher, Ternes, Summer Mozain, Urban, um nur einige zu nennen, konnten infolge nicht mehr, oder nicht mehr langfristig in den Aktivenbereich gebunden werden. Sie wechselten in höhere Spielklassen.

Bei aller Tristesse über den Niedergang der 1. Mannschaft kann der Chronist in der Spielzeit 1999/2000 aber auch Positives von der Papiermühle vermelden. Die A-Junioren hatten sich in der Regionalliga Südwest gegen Top-Vereine wie 1.FC Kaiserlautern, FSV Mainz 05, 1 .FC Saarbrücken, TuS Koblenz oder FK Pirmasens wacker geschlagen und belegten einen ausgezeichneten 7. Tabellenplatz in der Abschlusstabelle.

Unsere B-Jugend unter Coach Franz-Josef Bleses schafften gar die Meisterschaft in der Verbandsliga und damit ebenfalls den Aufstieg in die Regionalliga-Südwest. Sie qualifizierte sich sogar für das Endspiel im Saarland-Pokal, wo man nur knapp dem 1. FC Saarbrücken unterlag. Die Jugendabteilung unter der Leitung von Werner Altmaier stand auf dem Höhepunkt einer einmaligen Erfolgsstory. Der VfB Dillingen war neben dem Profi-Club Saarbrücken zum Leistungszentrum für Jugendarbeit im Saarland geworden.


B-Jugend – Meister der Verbandsliga Saar 1999/2000
und Aufsteiger in die Regionalliga-Südwest
v.l.n.r. Adler, Trainer Bleses, Bellmann, Gerart, Comtesse, Geisler, Feld, Yalcin, Burger, Urban, Fortein, Efe
kniend: Jugendleiter Altmaier, Kadouri, Kammer, Croon, Reiplinger, Schettle, Öney, Gietzen, Trenz, Flesch

Als Absteiger aus der Verbandsliga mussten sich die Schwarz-Weißen im neuen Umfeld Landesliga erst einmal zurechtfinden. Erstrangiges Ziel war dabei, nicht erneut „durchgereicht“ zu werden. Trainer Schneider gelang es, die völlig neuformierte Truppe so zu motivieren, dass sie sich alsbald für höhere Aufgaben empfahl. Eine tolle Siegesserie in der Vorrunde schuf beste Voraussetzungen um bei der Vergabe der Meisterschaft ein Wort mitzureden. Bis zum 29. Spieltag lag der VfB voll im Rennen. Am 14. Mai 2001 vermeldete die Saarbrücker Zeitung: „Hülzweiler kickt Dillingen aus dem Titelkampf“. Die 0:3-Niederlage und weitere krasse Aussetzer in der Rückrunde gegen vermeintlich schwächere Gegner wie Wahlen, Roden, Rehlingen oder Schmelz waren letztlich ausschlaggebend, dass es in der Endabrechnung „nur“ zum dritten Tabellenplatz reichte. Es blieb aber der Trost, dass ein direkter Wiederaufstieg in die Verbandsliga für diese junge Mannschaft auch verfrüht gewesen wäre.

A- und B-Junioren setzten ihre Erfolgsstory in den Regionalligaligen mit großartigen Leistungen und achtbaren Abschlussplätzen fort. Die B-Jugend erreichte gar das Endspiel im Saarland-Pokal, wo man erst in der Verlängerung dem 1. FC Saarbrücken unterlag. Nach acht erfolgreichen Jahren trat jedoch Jugendleiter Werner Altmaier auf dem Höhepunkt seines Schaffens von seinem Amt zurück.

Zur Saison 2001/2002 wurde der Verjüngungsprozess im VfB fortgesetzt. Die Routeniers Hesslinger und Staretzek hingen die Schuhe an den Nagel und mit Woijtec Kaszub verlor die Elf ihren „Lenker“ und „Denker“ im Mittelfeld. Mit Ch. Schönberger und Neumeyer sollten die Lücken geschlossen werden. Nach einem ziemlich holprigen Auftakt kam das Schneider-Team infolge besser in Fahrt, doch fehlte es, trotz hoher spielerischer Qualitäten, an Cleverness und Beständigkeit. Am 12. Spieltag im Oktober düpierten die Schwarz-Weißen ihre Anhängerschaft mit einer 2:4-Niederlage gegen das bisher sieglose Schnappach im heimischen Park. Zwar zeigte die Mannschaft danach eine erhöhte Leistungsbereitschaft, doch blieb die Ausbeute kümmerlich. Ihren Frust über die magere Punktausbeute in der Feldrunde ließ die Mannschaft in der Hallensaison ab. Beim 14. BMS-Hallenturnier verwandelte der VfB die Sporthalle West in ein Tollhaus. Mit Laola-Wellen feierte die ausverkaufte Bühne den 6:2-Finalsieg gegen den 1. FC Saarbrücken. Nur knapp verfehlte der Verein die Teilnahme am saarländischen Hallenmaster.

Danach war auch in der Rückrunde ein Aufwärtstrend in der Landesliga unverkennbar. Mit 43 Punkten und einem Torverhältnis von 62:50 schloss das Schneider-Team mit dem 7. Tabellenplatz die Runde ab. Nach dem Saisonfinale gegen Dudweiler nahm Trainer Gerd Schneider Abschied aus dem Parkstadion.
In seiner Zeit als Coach konnte er auf ein äußerst erfolgreiches Wirken in der Hüttenstadt zurückblicken.

Unter dem neuen Jugendleiter Franz-Josef Bleses gelang in einem „Herzschlag-Finale“ gegen den SV Steiningen unseren A-Junioren der Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest, den sich auch die B-Jugend schon Wochen vorher mit einem 8. Tabellenplatz sichern konnte.

Zum Start ins Spieljahr 2002/2003 vermeldete der VfB einen neuen verantwortlichen Trainer auf der Kommandobrücke. Mit Otmar Hesslinger übernahm ein Dillinger „Urgestein“ und Fußballidol die Leitung der Landesliga-Mannschaft. Nach einem unglaublichen Aderlass an Leistungsträgern stand er vor einer schwer lösbaren Aufgabe. Das Team konnte nur durch Eigengewächse ergänzt werden. Für Neuverpflichtungen aus dem Umland fehlten die finanziellen Mittel. Die Altersstruktur des Teams sank auf unter 21 Jahre. Mit Bangen erwartete die Vereinsgemeinde den Saisonstart, doch zeigten die jungen „Wilden“ wie Christian Klein, Christian Schönberger, Marc Bellmann, Michael Urban um Routinier Thomas Köhn, dass sie nicht gewillt waren, dem Gegner das Feld zu überlassen.

die Hesslinger-Elf 2003 – Landesliga-Südwest
v.l.n.r. Feld, Betreuer Schönberger, Spielausschusvorsitzender Junker, Betreuer Wiesen, Kaszub, Fortein, Kilper, Neumeyer, Schönberger Ch., Hilt, Klein, Trainer Hesslinger,
kniend: Bare, Bellmann, Burger, Köhn, Schettle, Gossrau, Trenz Ch., Groß, Cronn, Comtesse

Leistungsträger im Hesslinger-Team
Christian Schönberger

Nach 15 Spieltagen eroberten Hesslingers „Grünschnäbel“ den 5. Tabellenplatz. Die ganze Liga zeigte sich verwundert und zollte den Schwarz-Weißen höchste Anerkennung. Für die Fans war klar, hier wächst was zusammen.
Tatsächlich blieb der VfB bis zum Saisonabschluss ohne Niederlage und belegte mit 52 Punkten in der Abschlusstabelle einen nicht für möglich gehaltenen 5. Rang.Mit Vorschuss-Lorbeeren von den Fußballexperten wie „Der VfB ist spielerisch die beste Mannschaft der Liga“ ging das Hesslinger-Team ins vierte Jahr der Landesliga-Südwest. Der Start war auch sehr beachtlich, man spielte im Spitzenfeld mit.

Zudem sorgte die zweite Mannschaft für Furore im Saarlandpokal. Höherklassige Vereine wie Scheiden, Gisingen, Mettlach II und Losheim wurden eliminiert. Erst in der Hauptrunde musste sich der von Salvatore Mussumarra trainierte zweite „Hieb“ gegen den Verbandsligisten Reiskirchen geschlagen geben. Viel bedeutender war jedoch die Meisterschaft der II. Mannschaft und der Aufstieg in die Kreisliga A, womit ein langgehegter Wunsch der Vereinsführung in Erfüllung ging.
Mit der Ausrichtung des U-19 Länderspieles Deutschland gegen Malta für die EM-Qualifikation im Oktober 2003 erhielt unser Verein erneut höhere Weihen des DFB.
2.700 Zuschauer bejubelten im Park die Tore von Lukas Podolski (1.FC Köln) und Mario Gomez (VfB Stuttgart). Der VfB erhielt höchste Anerkennung für die hervorragende Organisation dieses Länderspieles.

Die 1. Mannschaft spielte auch im weiteren Verlauf der Runde eine gute Rolle und schloss die Saison mit einem 8. Tabellenplatz ab. Ein Wehrmutstropfen war dabei sicherlich der Weggang des Eigengewächses Christian Schönberger, der in der Verbandsliga neue Herausforderungen suchte.
Die A-Jugend schaffte mit Bravour den Klassenerhalt in der Regionalliga-Südwest, die B-Jugend wurde Meister der Bezirksliga West und stieg wieder in die Verbandsliga auf.

Mit der Parole: „die erste Garnitur will in der Landesliga ganz vorne mitspielen“, ging der VfB ins Spieljahr 2004/2005. Bis auf Eduard Böhländer gab es keine wesentlichen Verstärkungen für die Elf. Schon das erste Spiel auf dem Kieselhumes fiel wegen eines Gewitters aus. Kein gutes Omen für den weiteren Verlauf der Runde. In der Tat, es hagelte infolge Niederlagen und nach einem 1:7-Desaster im Park gegen Hemmersdorf und dem darauffolgenden 1:5 beim Neuling Beaumarais vermeldete der Saar-Amateur „die Ära Hesslinger ist zu Ende“. Mit seinem Rücktritt wollte der Trainer ein Zeichen setzen, um das Team wachzurütteln.

Ex-Trainer Bertram Basenach übernahm für vier Wochen seinen Part und mit drei Kanter-Siegen gegen Schmelz, Sportfreunde Saarbrücken und Saar 05 gab die Schwarz-Weißen wieder Lebenszeichen von sich. Zu allem Überdruss wurden dem VfB jedoch sechs Punkte aus den Spielen gegen Saar 05 Saarbrücken abgezogen, da die St.Johanner Konkurs gingen und zum Zwangsabstieg verurteilt wurden. Das Abstiegsgespenst zog auf der Papiermühle ein.

In der Winterpause verpflichtete der Verein den ehemaligen Bundesliga-Profi Joachim Trautmann („Traudl“) (vormals Hannover 96, VfL Wolfsburg, 1. FC Saarbrücken). Gleich zum Einstand gelang der Mannschaft der Turniersieg beim eigenen BMS-Hallenturnier. Trautmann brachte das Kunststück fertig, die Truppe auch für die Rückrunde neu zu motivieren. Am 21. Spieltag verließen die Schwarz-Weißen, nach einem „Dreierpack“ in Limbach die Abstiegsränge und sicherten sich mit dem 11. Tabellenplatz den Klassenerhalt.
Auch auf den letzten Drücker verblieb die II. Mannschaft in der Kreisliga A mit einem Sieg gegen Stella Sud Saarlouis. Unsere F-Jugend wurde Meister in ihrer Klasse.
Der Abstieg der A-Jugend aus der Regionalliga-Südwest und der Abstieg der B-Jugend aus der Verbandsliga waren bittere Wehrmutstropfen, aber nicht weiter verwunderlich. Viel zu lange blieb die Jugendabteilung, nachdem im März 2004 Jugendleiter Franz-Josef Bleses zurückgetreten war, ohne kompetente Führung, so dass das hohe Niveau der Vorjahre nicht mehr gehalten werden konnte. Ein Versäumnis der Verantwortlichen, das beim einstigen „Musterverein“ in der Jugendarbeit noch lange nachwirken wird.

Nach diesem schweren Jahr, galt es für Trainer Trautmann sechzehn neue Spieler, die fast alle aus der Jugend kamen, zu integrieren. Mit Jens Gerlach wurde an der Papiermühle ein weiterer Ex-Profi (vorher Magdeburg, Chemnitz, Elversberg) im Kader aufgenommen. Der jungen Truppe des VfB fehlte es aber an der nötigen Dominanz und an Cleverness um im Konzert der „Großen“ mitzuhalten. Trotzdem konnten wir uns bis Jahresausklang im vorderen Tabellendrittel behaupten. Der 8:1-Kantersieg gegen Noswendel und das 3:2 gegen den späteren Meister Hemmersdorf waren die Höhepunkte der Saison. Durch zahlreiche Verletzungen und Doppeleinsätze in der 2. Mannschaft geschwächt, war letztlich ein besseres Abschneiden nicht möglich. Der 7. Tabellenplatz war immerhin eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr und lässt auf bessere Zeiten hoffen.